11 Georg Philipp von Helmstatt zu Waibstatt

Vom Grabstein Georg Philipps von Helmstatt hat nur die untere Hälfte die Jahrhunderte überdauert. Bis ins erste Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts hatte der Stein in der Friedhofsmauer seinen Platz gehabt, damals schon als Bruchstück. Dann wurde das gut erhaltene Fragment aus rotem bis grauem Sandstein außen in der Westwand der Totenkirche eingemauert.
Das Wappen mit dem Helmstatt'schen Raben im Mittelfeld des Steins ist noch gut erhalten, während die Helmzier, die sich einmal im oberen Teil der Platte befand, weggefallen ist. Und natürlich ist auch die Inschrift des Fragments nicht mehr ganz erhalten. Der Zeitpunkt des Todes von Georg Philipp fehlt ganz, aber ein Eintrag im ältesten Bischofsheimer Kirchenbuch verrät uns, dass es Samstag, der 13. März 1619 war, also wenige Monate nach Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges.
Georg Philipp von Helmstatt, der zur Waibstadter Linie der Herren von Helmstatt gehörte, hatte seinen Wohnsitz natürlich nicht in Neckarbischofsheim, sondern in Waibstadt. Da jedoch Waibstadt, das zum Bistum Speyer gehörte, katholisch war, wurde Georg Philipp von Helmstatt nicht in Waibstadt, sondern in Bischofsheim beigesetzt.
Auch die Grabplatten seiner Eltern, die auch in Bischofsheim ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, sind noch erhalten. Der Grabstein seines Vaters Heinrich, der 1627 starb, steht im Inneren der Kirche, rechts neben dem südlichen Eingangsportal (Nr. 32). In der in großen Buchstaben eingemeißelten Inschrift wird er ausdrücklich als "Heinrich von Helmstatt zu Waibstatt" bezeichnet.
Heinrichs Ehefrau Sara starb 1616. Sie stammte aus der Helmstatter Linie des Adelsgeschlechts und war vor ihrer Ehe mit Heinrich von Helmstatt zunächst mit Gerhard von Bödigheim und dann mit Bernhard von Rüdigheim verheiratet. Ihre Grabplatte aus graugelbem Sandstein lag ursprünglich im Fußboden des Chors und wurde später vor der nördlichen Außenwand der Kirche aufgestellt (Nr. 17).
Auf dem Grabstein von Georg Philipp ist der Platz unter dem Wappen ausgefüllt mit einem Zitat aus der Offenbarung des Johannes: "Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben von nun an". Grabsteine mit Zitaten aus der Bibel sind recht häufig bei den Adelsgeschlechtern des Kraichgaus, die sich zur Reformation bekannten.
Georg Philipp von Helmstatt war Hofmeister und Burgvogt der Birkenfeldischen Linie der Kurpfalz. Seine Grabinschrift bezeichnet ihn als "edel und fest".
Bemerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dieser Artikel ist Teil einer Dokumentation über die Grabplatten und Epitaphien der Evang. Pfarrkirche St. Johann ("Totenkirche").