15 Sibylle Landschad von Steinach

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1577

"Die edle und ehrentugentsame Jungfrau", wie auf dem Denkmal der Sibylle Landschad steht, kam in Neckarsteinach zur Welt. Ihre Wiege stand in einer der Burgen, die auf dem Bergrücken stehen, der die Landscheide bildet zwischen dem Steinach- und dem Neckartal. Wegen der Lage der Burgen auf dieser Landscheide wurden die dort sesshaften Ritter die "Landschade" genannt. Einer von ihnen, Bligger von Steinach, war Minnesänger. Deswegen haben die Landschade eine Harfe in ihrem Wappen.

Sibylles Schwester Agnes war mit Johann Philipp von Helmstatt verheiratet. Warum Sibylle ihrer Schwester nach Bischofsheim folgte, wissen wir nicht. Sie starb im Jahr 1577, drei Jahre vor Ihrer Schwester Agnes. Die Steine der beiden Schwestern stehen unmittelbar neben einander vor der äußeren Nordwand der Totenkirche.

Das Denkmal für Sibylle Landschad von Steinach aus graugelbem Sandstein mit roten Verfärbungen am mittleren rechten Rand weist starke Witterungsschäden auf Der Stein im Stil der Renaissance ist in zwei vertiefte Felder aufgeteilt. Im oberen Teil ist die Inschrift. Sie umfasst zehn Zeilen und informiert uns über das Todesdatum, den 28. September des Jahres 1577 und verrät uns außerdem, dass es ein Samstag war. Der Text endet mit dem Wunsch: "deren Seele Gott gnädig sei. Amen".

Der untere Teil des Steins wird von dem Wappen der Herren von Neckarsteinach mit einer sehr aufwändig ausgeführten Helmzier fast ganz ausgefüllt. In den vier Ecken sind zusätzlich kleine Wappen abgebildet. Im oberen Teil ist links das väterliche Wappen, die Harfe und in der rechten Ecke das Wappen der Mutter der Verstorbenen, auf der ein Fuchs dargestellt ist. Die Mutter der Sibylle Landschad von Steinach stammte aus dem fränkischen Adelsgeschlecht der Fuchs von Rügheim. Unten links ist das Wappen der Nix von Hoheneck und auf der rechten Seite das der Familie Marschalk von Ostheim.

Vermutlich wurde Sibylle Landschad von Steinach, da sie nicht zur unmittelbaren Familie der Helmstatts gehörte, nicht in der Kirche, sondern auf dem Friedhof beigesetzt.

Bemerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Artikel ist Teil einer Dokumentation über die Grabplatten und Epitaphien der Evang. Pfarrkirche St. Johann ("Totenkirche").