1 Die Geschwister Dittenberger

Ursprünglich war an die Totenkirche eine Sakristei angebaut. Die Mauerreste an der Südseite sind heute noch sichtbar, und wo sich einst die Verbindungstür zum Chor der Kirche befand, ist jetzt eine Nische, in die ein schlichter barocker Denkstein eingemauert ist. Er erinnert an zwei verstorbene und ein tot geborenes Kind des Neckarbischofsheimer Pfarrers Johannes Dittenberger, "ein Kleeblatt herzgeliebter Kinder", wie es am Anfang der Inschrift heißt. Henrieta Augusta Christina Dorothea war dreieinhalb Jahre alt, als sie am 25. November 1771 starb. Ihr jüngerer Bruder Christian Jacob starb nach elf Monaten im „Jenner" (= Januar) 1772 und im Mai des gleichen Jahres wurde noch „ein Doechterlein" tot geboren.
Johannes Dittenberger wurde im April 1739 in Alzey in der Pfalz geboren. Am 10. Mai 1756 schrieb er sich als Student der Theologie in Jena ein. Sein zweiter Studienort war Heidelberg. Ab 1759 war er zunächst Pfarrer in Wiesloch. Nach dreieinhalb Jahren wechselte er auf die Pfarrstelle in Weingarten. Im Jahr 1767 zog er dann mit seiner Frau Wilhelmina Landenberger in das Pfarrhaus der zweiten Pfarrei in Neckarbischofsheim ein. Hier wurden auch die drei Kinder geboren, die auf dem Friedhof bei der Totenkirche ihre letzte Ruhestätte fanden.
Kurz bevor Pfarrer Dittenberger Bischofsheim verließ, um die badische Pfarrei Nimburg zu übernehmen, wohin er "als Pfarrer von Ihro Hochfürstl. Durchlaucht zu Baden vocirt worden" war, ließ er den schlichten Gedenkstein für seine drei Kinder errichten.
Bemerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dieser Artikel ist Teil einer Dokumentation über die Grabplatten und Epitaphien der Evang. Pfarrkirche St. Johann ("Totenkirche").