28 Johann von Helmstatt

Aus Neckarbischofsheim-Wiki
1422

Ursprünglich lag der graugelbe Sandstein vor dem Chor im Boden der Kirche über der Grabstelle Johanns I. von Helmstatt. Die vertieft angebrachte Inschrift in kleinen gotischen Buchstaben war mit Metall, vermutlich mit Bronze, ausgelegt. Im Verlauf der Jahrhunderte sind viele Menschen über den Grabstein gegangen und haben ihn abgetreten. Dabei sind auch die Metalleinlagen verloren gegangen. Irgendwann wurde in der Kopfleiste die Jahreszahl entfernt.

Allen Schäden zum Trotz ist von den Bildhauerarbeiten viel erhalten geblieben. Im vertieften Mittelfeld ist das Wappen mit Helm und Helmzier, den Büffelhörnern, abgebildet. Zwischen ihnen und der Inschrift, die am Rand entlang läuft, sind zwei Engelsgestalten dargestellt. Über der Helmzier ist ein gotischer Baldachin, und die beiden Ecken füllen zwei Blüten aus.

Die Umschrift verläuft in zwei kräftigen Linien. Der lateinischen Inschrift kann man entnehmen, dass der "gestrenge Ritter Johannes von Helmstatt" sechs Tage nach der Himmelfahrt Mariens, also am 21. August, gestorben ist. Man schrieb das Jahr 1422. Heute steht der Grabstein unter der Empore des Langhauses.

Johann I., Sohn Wiprechts des Alten, war pfälzischer Amtmann in Lauterburg und Mitglied des kurpfälzischen Rates unter König Ruprecht I. Er war seit 1392 mit Guta Knebel von Katzenelnbogen verheiratet und führte die Bischofsheimer Linie der Herren von Helmstatt fort. Sein letzter männlicher Nachkomme war Carl Christoph von Helmstatt, der im März 1795 starb.

Johanns Sohn Reinhard wurde als Nachfolger seines Onkels Raban im Jahr 1438 der 62. Bischof in Speyer. Er regierte 18 Jahre lang.

Bemerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Artikel ist Teil einer Dokumentation über die Grabplatten und Epitaphien der Evang. Pfarrkirche St. Johann ("Totenkirche").