33 Agnes Philippina von Helmstatt

Ihre Grabplatte aus rotem Sandstein steht etwas versteckt vor der südlichen Wand unter dem Treppenaufgang zur Empore. Ursprünglich lag sie im Fußboden des Altarraums und bedeckte die Grabstätte der Agnes Philippina von Helmstatt aus dem Helmstatter Zweig der Familie. Wie man dem Eintrag im ältesten Kirchenbuch von Neckarbischofsheim entnehmen kann, war sie vor den kaiserlichen Truppen nach Bischofsheim geflohen, starb am 2. Januar 1632 und wurde am Samstag, den 7. Januar, in der "Eußern Kirchen" begraben. Ihre Eltern waren Peter von Helmstatt und dessen zweite Frau Ursula von Venningen.
Auf der Mitte des Steines ist auf einem erhabenen Medaillon über einem stark reduziert dargestellten Helm ein Rabenhals abgebildet, die Helmzier des Helmstatter Zweiges der Familie. Über dem Medaillon stehen auf einem Täfelchen in zwei Zeilen die Worte WAN GOT WILL. Darüber sind die beiden Wappen der Eltern abgebildet: der Helmstatter Rabe und die zwei gekreuzten Lilienzepter der Herren von Venningen.
Unter dem Medaillon steht - ebenfalls auf einem Täfelchen - die Jahreszahl 1632. Darunter sind die beiden Wappen der Herren von Neipperg und von Gemmingen. Die eigentliche Inschrift ist als umlaufende Beschriftung am äußeren Rand des Steins. Sie enthält nur den Namen und das Datum an dem die "wohledle und tugendreiche Jungfrau Agnes Philippina" "in Got selig entschlafen" ist und endet mit einer Formulierung, die man auf vielen Steinen findet: "Deren Selen Got genad".
Der Stein verrät die Handschrift eines wenig begabten Bildhauers. Die vier Wappen und die Helmzier wirken sehr einfach; beim Text wurde geschludert. Das Wort "wohledle" wurde zu "wohle" verkürzt; dafür wurde das folgende "und" zweimal eingemeißelt und schließlich wurde der Namen Philippina zu "Philippi" verkürzt.
Bemerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dieser Artikel ist Teil einer Dokumentation über die Grabplatten und Epitaphien der Evang. Pfarrkirche St. Johann ("Totenkirche").