36 Salome von Helmstatt

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1593

Der graue Sandstein steht fast etwas versteckt in der Nordwestecke der Totenkirche. Einst deckte er im Schiff der Kirche das Grab der Salome von Helmstatt, bis er dann im ersten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts seinen jetzigen Platz erhielt. Beim Herausnehmen aus dem Fußboden muss die Platte zerbrochen sein. Die drei Teile hat man beim Aufstellen vor der Nordwand wieder zusammengefügt.

In der Mitte des Steins ist in einem vertieften Rund das Wappen der Helmstatts mit der Helmzier erhaben herausgearbeitet Im oberen Teil sind die beiden Wappen Helmstatt (links) und Hattstatt abgebildet. Unter dem vertieften Rund sind die beiden Wappen Ingelheim und Gemmingen. Oben und unten sind zwischen den Wappen Engelsköpfe. Aus der Umschrift am Rand des Steines erfahren wir, dass "die edle und tugendsame Jungfrau Salome von Helmstatt" am 18. Juli 1593 starb.

Salome von Helmstatts Wiege stand nicht im Kraichgau. Ihr Zuhause war die Lothringer Burg Dürrkastel. Dort residierte ihr Vater, der kurpfälzische Rat Philipp von Helmstatt, Herr zu Dürrkastel, der seit 1540 mit Helene von Hattstatt verheiratet war. Neun Kinder hatte das Ehepaar.

Der Sohn Johann (III.} übernahm das Lothringer Erbe der Familie und nannte sich "Herr zu Dürrkastel und Hingsingen". Die unverheiratete Schwester Salome wohnte bei ihrem Bruder. Als dieser im Jahr 1591 starb, hinterließ er einen großen Schuldenberg. Seine Witwe, Magdalene von Elter, wurde der Situation nicht Herr. Zu den alten Schulden kamen neue hinzu. In dieser Situation schritt die Bischofsheimer Verwandtschaft ein. Johann Philipp von Helmstatt beglich die Schulden. Im Gegenzug mussten die Witwe Johanns III. und dessen Schwester Salome auf alle Ansprüche verzichten.

Zumindest für die mittellose Salome hat Johann Philipp von Helmstatt gesorgt. Die letzten Monate ihres Lebens verbrachte sie in Bischofsheim.

Bemerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Artikel ist Teil einer Dokumentation über die Grabplatten und Epitaphien der Evang. Pfarrkirche St. Johann ("Totenkirche").