3 Sophia Maria Stißer

Am 20. Dezember 1747 trat Konrad Wilhelm Stißer als Pfarrer der zweiten Pfarrei seinen Dienst in Neckarbischofsheim an. Der gebürtige Braunschweiger war vorher etwas mehr als ein Jahr Pfarrer in der Heuchelberggemeinde Michelbach bei Güglingen gewesen. Der Ruf in die Kraichgaustadt kam für ihn - wie er im Kirchenbuch vermerkte - ganz unerwartet.
Im darauf folgenden Jahr verheiratete er sich mit der damals bereits 42-jährigen Sophia Maria Schnepff, der Tochter eines Advokaten aus Stuttgart. Die Ehe der beiden dauerte allerdings nicht sehr lange. Bereits im November 1752 starb Sophia Stißer, "ihres Alters 46 Jahr, 8 Monate weniger 5 Tage", wie man auf ihrem Grabstein lesen kann.
Der Stein, der im oberen Drittel durch Witterungseinflüsse stark beschädigt war, wurde im Jahr 2008 restauriert. Die schön geschwungene Schrift verleiht dem gelben Sandstein ein harmonisches Aussehen.
Konrad Stißer hat dem Geburts- und Todesdatum seiner Frau ein Wort Jesu aus dem Johannesevangelium hinzugefügt: "Ich lebe und ihr sollt auch leben" und er verbindet dieses Zitat mit dem Hinweis, dass sich mit diesen hoffnungsvollen Worten der „leydtragende Wittwer" tröstet.
Im September 1756 hat Konrad Stißer „zum großen Leidwesen hiesiger Gemeinde", wie im ältesten Kirchenbuch zu lesen ist, Bischofsheim verlassen, um eine Stelle in Magdeburg anzutreten, wo er wenige Jahre später starb.
Bemerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dieser Artikel ist Teil einer Dokumentation über die Grabplatten und Epitaphien der Evang. Pfarrkirche St. Johann ("Totenkirche").