40 Helena von Eltz

Der graue Sandstein, der gegenüber von der südlichen Eingangstür vor der Nordwand des Kirchenschiffes steht, ist Helena von Eltz, geborene von Seckendorf gewidmet. Der sehr gut erhaltene Stein ist dreigeteilt. Im oberen Drittel ist ein Zitat aus dem alttestamentlichen Buch Hiob nach der Übertragung Martin Luthers eingehauen: "Ich weiß, dass mein Erlöser lebt und wird mich hernach aus der Erden auferwecken. Und werde danach mit dieser meiner Haut umgeben werden und werde in meinem Fleisch Gott sehen."
Aus dem Text im unteren Teil des Steins erfahren wir, dass die "edle und tugendsame Frau Helena von Eltz, geborene von Seckendorf" mit "Johann Friedrich, Herr zu Eltz und Blieskastel" verheiratet war und dass sie am 19. Oktober 1624 "zu Bischofsheim seliglich entschlafen" ist.
Zwischen den beiden Texten sind die Wappen Eltz und Seckendorf dargestellt. Das Wappen der Herren von Eltz ist zweigeteilt. Im oberen Teil erhebt sich in Gold vor rotem Grund ein wachsender Löwe; der untere Teil ist silbern. Das Seckendorf'sche Wappen hat vor silbernem Grund rote Lindenschlingen mit acht Blättern. Auf dem Stein sind die beiden Wappen von einem Kranz umgeben. Zusätzlich sind in den vier Ecken Engelsköpfe abgebildet. Rechts und links wird der Mittelteil des Steins eingerahmt von jeweils vier Wappen. Das untere Wappenschild auf der rechten Seite ist jedoch leer.
Helena von Eltz war die Mutter der Anna Wilhelma von Eltz, der zweiten Ehefrau von Ludwig Karl von Helmstatt. Diese Ehe war nicht die erste Verbindung der beiden Adelshäuser Helmstatt und Eltz. Bereits im Jahr 1494 hatte sich Johann von Helmstatt, der sich "Herr zu Bischofsheim, Dürrkastel und Pallant" nannte, in zweiter Ehe mit Agnes von Eltz verheiratet.
Die Burg Eltz liegt etwa 25 km südwestlich von Koblenz im Tal der Eltz, einem kleinen Bach, der in die Mosel mündet.
Helena von Eltz kam Anfang der 20er Jahre des 17. Jahrhunderts nach Bischofsheim, vermutlich zu dem Zeitpunkt, als ihre Tochter Ludwig Karl von Helmstatt heiratete. Sie hat in den verworrenen Zeiten des Dreißigjährigen Krieges Zuflucht in der Familie ihrer Tochter gefunden.
Da Helena von Eltz nicht zur Helmstatt'schen Familie gehörte, wurde sie nicht in der Totenkirche, sondern auf dem Friedhof beigesetzt Ihr Grabstein hatte jedoch offensichtlich von Anfang an seinen heutigen Platz vor der Nordwand des Kirchenschiffes.
Bemerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dieser Artikel ist Teil einer Dokumentation über die Grabplatten und Epitaphien der Evang. Pfarrkirche St. Johann ("Totenkirche").