42 Wiprecht (IV) der Ältere und Anna von Hirschhorn

Aus Neckarbischofsheim-Wiki
1445

Unmittelbar neben dem Grabmal Wiprechts des Alten ist eine Grabplatte aus Rotmarmorstein in die Nordwand der Kirche eingelassen. Es ist die Grabplatte für dessen Enkel, Wiprecht den Älteren und seine zweite Ehefrau Anna von Hirschhorn. Die beiden Inschriften sind äußerst sorgfältig gearbeitet. Bei der Umschrift, die Anna von Hirschhorn gewidmet ist, sind die Buchstaben vertieft. Die Schrift im mittleren Teil des Mittelfeldes ist erhaben und bezieht sich auf Wiprecht den Älteren.

Anna von Hirschhorn starb am 21. April 1442. Die Inschrift informiert darüber, dass die Verstorbene eine Tochter des Johann von Hirschhorn war und dass sie die Ehefrau Wiprechts (6wipertus") des Älteren gewesen ist. Die Inschrift endet mit den Worten: "Deren Seele möge in Frieden ruhen".

Der Text für Wiprecht ist kürzer gefasst. Er verzichtet darauf, den Namen seines Vaters (Wiprecht II.) zu nennen. Er beschränkt sich auf den Namen des Verstorbenen und das Todesdatum, den 21. August 1445, und endet - wie die Inschrift für seine Frau - mit dem Wunsch: "Seine Seele möge in Frieden ruhen".

Über der Inschrift für Wiprecht war ursprünglich wohl eine Metallplatte angebracht, an die noch mehr als zehn Dübellöcher erinnern. Vermutlich waren darauf die Wappen der beiden Verstorbenen abgebildet. Der untere Teil des Mittelfeldes wurde frei gelassen.

Wiprecht der Ältere war in erster Ehe mit Magdalena Hiltmarin verheiratet. Sie starb kinderlos im Jahr 1429 "vff den heilgen crist abent", also am 24. Dezember, wie man ihrem Grabstein entnehmen kann (Nr. 30). Die Platte aus grauem Sandstein, die früher im Boden des Langhauses der Totenkirche lag und heute innen vor der Südwand steht, ist stark abgetreten. Die Inschrift verläuft zwischen zwei Linien im äußeren Bereich der Platte, greift aber oben mit zwei Worten in das Mittelfeld über. Im Unterschied zu der Platte für Wiprecht und seine zweite Frau wirkt die Schrift auf dem Stein für Magdalena Hiltmarin unbeholfen und flüchtig. Ein erhabenes Wappen im Mittelfeld des Steines weist umfangreiche mechanische Schäden auf.

Viel weiß man nicht über das Leben Wiprechts. Er war von 1430 bis 1433 kurpfälzischer Vogt zu Heidelberg und nannte sich "Herr von Bischofsheim und Flinsbach".

Bemerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Artikel ist Teil einer Dokumentation über die Grabplatten und Epitaphien der Evang. Pfarrkirche St. Johann ("Totenkirche").