50/51 Grabsteine für zwei früh verstorbene Kinder

Unter dem gotischen Fenster auf der linken Seite des Chores stehen vor der Wand zwei kleine, fast unscheinbare Steine ohne Inschrift. Auf dem rechten Stein ist ein Wickelkind abgebildet, ein Kind also, das in den ersten Lebenswochen gestorben ist. Da das Kind ein Häubchen trägt, ähnlich wie das Mädchen auf dem Grabstein hinter dem Altar, wird es sich wohl auch um ein Mädchen gehandelt haben. In den oberen Ecken des Steines sind das Helmstatt'sche und das Landschad'sche Wappen abgebildet.
Der Stein des größeren Kindes, das die Hände zum Gebet zusammengelegt hat, könnte einst das Grab von Johannes Walther von Helmstatt abgedeckt haben. Ein Kirchenbucheintrag aus dem Jahr 1599 hat festgehalten: "den 7. Febr. ist von diser Welt abgeschieden Johannes Walther, des Edlen und Vesten Johann Weiprechts von Heimstadt junges drey virteljahriges adeliches Sohnlin, ligt in der Kirchen zwischen dem altar und mauern zur linken Handt, dem Gott eine sehlige frohliche aufferstehung verleihen wolle."
Heinrich Schmitthenner weist darauf hin, dass der Stein noch am Ende des 19. Jahrhunderts zwischen dem Altar und der nördlichen Wand (also links vom Altar) im Boden lag und dass es sich darum sehr wahrscheinlich um den Grabstein des kleinen Johannes Walther von Helmstatt handelt, der im Alter von neun Monaten starb. Der Vater des Kindes, Johann Weiprecht, war der älteste Sohn Johann Philipps von Helmstatt. Johann Weiprecht, der Markgräflich Badischer Landvogt in Hachberg war, starb am 24. Februar 1617 in Emmendingen und ist dort auch begraben.
Der andere kleine Grabstein lässt sich keinem Kind der Familie von Helmstatt zuordnen.
Bemerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dieser Artikel ist Teil einer Dokumentation über die Grabplatten und Epitaphien der Evang. Pfarrkirche St. Johann ("Totenkirche").