53 Anonymes Mädchen von Helmstatt

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vor 1600

Hinter dem Altar, rechts vom Fenster, steht ein sehr stark beschädigtes Epitaph aus gelbem Sandstein für eine weibliche Angehörige der Familie Helmstatt.

Die Verstorbene kniet vor einem Kreuz. Unter dem Kreuz sind ein angedeuteter Berg und ein Totenschädel, eine Erinnerung nicht nur an den Hügel Golgatha, die Kreuzigungsstätte Jesu, sondern auch ein Hinweis darauf, dass das Kreuz den Tod besiegt hat. Die Gestalt der Verstorbenen ist stark beschädigt. Es fehlt der linke Arm und die zum Beten zusammengelegten Hände.

Als Bekrönung hat der Stein ein Rundmedaillon mit den beiden Wappen von Helmstatt und Landschad von Steinach. Die Helmzier zum Helmstatt'schen Wappen ist allerdings zerstört. In den unteren Ecken sind Früchtebündel, die für den Heilbronner Bildhauer Jakob Müller typisch sind. Auf ihn deuten auch die Buchstaben j M H (=Jakob Müller Heilbronn), die im oberen Mittelteil des Steins gut erkennbar sind. Der Sockel des Epitaphs mit der Inschrift fehlt ganz.

Die Verstorbene war mit Sicherheit eine Tochter des Johann Philipp von Helmstatt und einer seiner beiden Frauen Agnes oder Dorothea, beide geborene Landschade von Steinach. Da die Sterbeeinträge im ältesten Kirchenbuch von Neckarbischofsheim erst 1594 beginnen, muss das Mädchen vor diesem Jahr gestorben sein.

Bemerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Artikel ist Teil einer Dokumentation über die Grabplatten und Epitaphien der Evang. Pfarrkirche St. Johann ("Totenkirche").