6 Wiprecht (III) von Helmstatt und Getze von Werberg

Aus Neckarbischofsheim-Wiki
1478

In der äußeren Südwand der Totenkirche befindet eine der wenigen Grabplatten, die einem Ehepaar gewidmet ist Der Stein erinnert an Wiprecht lll. von Helmstatt und seine Ehefrau Getze von Werberg. Der Herrensitz, aus dem Wiprechts Ehefrau stammte, stand in Lindenfels im Odenwald.

Der große gelbe Sandstein aus der Zeit der späten Gotik ist aufwändig gearbeitet. Die Buchstaben der Inschrift sind erhaben herausgemeißelt. Optisch beherrscht wird die Grabplatte von dem sorgfältig gearbeiteten Allianzwappen der Eheleute, das fast die Hälfte des Steines einnimmt. Während das Wappen Wiprechts mit dem Helmstatt'schen Raben noch gut erhalten ist, weist das seiner Frau sehr starke Verwitterungsspuren auf. Ihr Wappen hat auf silbernem Feld einen roten Balken. Beide haben als Helmzier die Büffelhörner.

Die Inschrift, die auf Getze von Werberg verweist, steht in vier Zeilen unter dem Allianzwappen, während die Grabinschrift für Wiprecht als Umschrift angeordnet ist Sie rahmt also gewissermaßen das Allianzwappen und die Inschrift für seine Frau ein.

Die beiden Texte sind sehr kurz. Sie verweisen nur auf die beiden Verstorbenen ("wyprecht von helmstat reinharcz son" und "gecze von werberg, sin hussfraw"). Außerdem enthalten sie das Todesjahr der beiden. Die Inschriften werden abgeschlossen mit einer Wendung, die man sehr oft bei Grabsteinen aus früheren Zeiten findet: "dem got gnad" bei Wiprecht und die entsprechende weibliche Form bei seiner Frau.

Der Stein ist vor allem im unteren Bereich erheblich beschädigt. Der gelbe Sandstein blätterte sehr stark ab. Dadurch ist möglicherweise eine fünfte Schriftzeile ganz verloren gegangen, aber das lässt sich heute nicht mehr feststellen. Wiprechts Frau starb im Jahr 1465. Da die Inschrift an dieser Stelle beschädigt ist, könnte das Todesjahr auch 1466 sein. Er selbst starb 1478. In diesem Jahr entstand wohl auch der Grabstein.

Wiprecht III. war ein Enkel Wiprechts des Alten, zu dessen Zeit Neckarbischofsheim die Stadtrechte erhielt. Von Wiprechts Vater Reinhard dem Älteren, wie er im Unterschied zu seinem jüngsten gleichnamigen Bruder genannt wird, ist kein Grabstein erhalten.

Bemerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dieser Artikel ist Teil einer Dokumentation über die Grabplatten und Epitaphien der Evang. Pfarrkirche St. Johann ("Totenkirche").