Feuerlöschwesen und Feuerwehr in Neckarbischofsheim im 19. Jahrhundert

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Seit Menschen in Behausungen beieinander leben, geht die Bekämpfung von Bänden mit ein-her. Es wäre müßig, hier die Geschichte des Feuerlöschwesens zu behandeln - sie ist lang und vielschichtig.

Brandbekämpfung 1615

Doch so viel voraus: Wir wissen von den Römern, dass sie schon im 1. Jhd. vor Christus meist private Einrichtungen zur Brandbekämpfung hatten. In den Städten des Mittelalters gab es dann Feuerordnungen, die Bauvorschriften enthielten und die männliche Bevölkerung zur Brandbekämpfung verpflichtete. Es war eine Gemeinschaftsaufgabe, der sich niemand entziehen konnte. Feuer war eine der größten Gefahren für die eng bebauten Städte. Die Häuser aus Holz gebaut, oftmals mit Stroh gedeckt und im Innern offene Feuerstellen, die über keinen eigenen Kamin verfügten. Die Brandgefahr war also enorm groß.

Ab 1655 gab es Feuerspritzen, zumindest in den größeren Städten. Wien besaß ab 1686 die erste Berufsfeuerwehr. In Alzey wurde 1799 die erste Freiwillige Feuerwehr gegründet.

Nachtwächter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

All das Vorgesagte galt im Großen und Ganzen auch für Neckarbischofsheim. Um in der Nacht nicht von Feuer überrascht zu werden gab es den Nachtwächter. Im Jahre 1694 wird erwähnt, dass er für seinen Dienst fünf Gulden im Jahr zu erhalten habe. Später war der Nachtwächterdienst unter den männlichen Einwohner aufgeteilt. Da kam es dann schon einmal vor, dass der eine oder andere seinen Dienst nicht antrat und dafür bestraft wurde.

Auch der Türmer auf dem hohen Turm hatte Aufsichtsfunktionen, da er über das gesamte Städtchen schauen konnte. Viel ist über ihn nicht bekannt, das Amt wurde bis etwa Mitte des 19. Jahrhunderts ausgeübt.

Die Furcht vor dem Feuer war allgegenwärtig. Das kommt auch im Lied des Neckarbischofsheimer Nachtwächters[1] zum Ausdruck. Es besteht aus 9 Strophen für die Zeit von 8 Uhr abends bis 4 Uhr früh. Bis auf den letzten Vers enden alle mit der Ermahnung: Bewahrt euer Feuer und Licht, dass der Stadt kein Schaden geschicht. Und lobet Gott den Herrn.

Um die Brandbekämpfung sicher zu stellen gab es für jeden männlichen Bürger die Verpflichtung, sich einen Feuereimer zuzulegen. Wer dies nicht tat, wurde zu einer Geldstrafe verurteilt.

Zur besseren Bekämpfung des Brandes gab es in Neckarbischofsheim zu Beginn des 19. Jahrhunderts zumindest eine Feuerspritze. Aus der Gemeinderechnung [2] erfahren wir, dass im Jahre 1819 ein Johann Adam Rieß sich um die Feuerspritze gekümmert hat. Für die Bemühung bey der Feuerspritze erhielt er 2 Gulden jährlich sowie 4 Simmri[3] Korn.

Die Feuerwehrleute hatten neben den Feuerleitern, die mit einem Metallfuß und zwei Metallhaken am Ende der Leiter ausgestattet waren, auch noch sogenannte Feuerhaken. Zu deren Funktion kommen wir noch weiter unten.

Brandbekämpfung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie müssen wir uns nun einen Einsatz der Feuerwehr im 19. Jahrhundert vorstellen?

Bei einem Feueralarm, der entweder durch laute Rufe, mit der Glocke oder durch das Horn des Nachtwächters erfolgte, wurden die Feuerspritzen mit Pferden angespannt und an den Brandort gebracht. Zur Mannschaft einer Feuerspritze gehörten ca. 20 Mann. Das Kommando hatte der Spritzenmeister. Gleichzeitig hatte jeder männliche Einwohner die Pflicht, mit seinem Feuereimer zur Brandstätte zu eilen.

Nun war das erste Problem, alles Wichtige aus dem Wohnhaus und den Ställen zu retten.

Eimerkette[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wasserleitungen gab es zu dieser Zeit noch nicht, die wurde erst um 1894 eingerichtet. Also tat es Not von einem oder mehreren nahe gelegenen Brunnen eine Eimerkette zu bilden. Mit dem Wasser wurde zunächst der Behälter der Pumpenspritze gefüllt, damit diese ausreichend versorgt war. Die Männer an der Pumpe mussten regelmäßig ausgewechselt werden - es war eine anstrengende Arbeit. In den Eimerketten wurde die Hilfe der Frauen gerne angenommen.

Mit Leitern versuchte man, so nahe als möglich an den Brandherd zu kommen. Die Reichweite der Spritze war nicht all zu groß. Bei stärkerem Wind war sie nahezu nutzlos, weil der Druck nicht ausreichte und der Strahl verweht wurde. Die Feuerhaken müssen wir uns als lange Stange vorstellen, die am Ende einen kräftigen Metallhaken hatte. Damit zogen die Feuerwehrleute das brennende Gebälk vom Dach auf die Straße, wo es keinen weiteren Schaden anrichten konnte.

Die Maurer und Zimmerleute waren von der Pflicht, einen Brandeimer zu kaufen, befreit. Dafür mussten sie mit ihrem Handwerkszeug an der Brandstelle anrücken. Ihre Aufgabe war es, kleinere Nebengebäude abzubrechen, um ein Überspringen des Feuers auf andere Gebäude zu verhindern. Dazu müssen wir uns vorstellen, dass die Häuser in der Enge der Stadtmauer dicht an dicht gebaut waren und zahlreiche Holzremisen, Schweineställe und ähnliche Anbauten hatten.

Am 5. Juli 1821 schloss der Neckarbischofsheimer Gemeinderat mit der Messinggießerei Jacob Bachert aus Dallau[4] einen Vertrag über die Lieferung einer Hand-Feuerspritze zum Preis von 115 Gulden und 30 Kreuzer. Die Lieferung und Bezahlung erfolgte im Dezember 1821.

Damit gab es zwei Feuerspritzen, die in den Bestandsverzeichnissen als "kleine" und "große" Feuerspritze bezeichnet wurden. Die neue Spitze muss die "kleine" gewesen sein.

Bedingung für die neue Feuerspritze war, dass man an einem Messingrohr "leinene Schläuche" anschließen konnte. Auch sollte die "große" Spritze so umgebaut werden, dass die gleichen Schläuche verwendet werden konnten. Wir können davon ausgehen, dass die kleine Spritze nicht für die direkte Brandbekämpfung genutzt wurde, sondern als Wasserzuleitung zur großen Spritze - man sparte sich dadurch eine Eimerkette.

Im September 1822 wurden für die große Spritze 100 Schuh Wasserschläuche angeschafft, was etwa 30 Meter entspricht. Auch Feuereimer mussten ständig neu beschafft oder repariert werden - ein Eimer der undicht war wurde nicht weggeworfen, sondern neu verpecht, also neu abgedichtet.

Im gleichen Jahr, 1822, erteilte die Gemeinde den Auftrag zur Errichtung eines Wacht-, Hirten- und Feuerspritzenhauses. Später erfahren wir, dass dieses Gebäude in "der ersten Gasse"[5] gestanden hat. Hier dürften die Feuerlöschgeräte bis 1843 untergebracht gewesen sein, dann wurden sie ins neue Rathaus gebracht - dort gab es, rechts neben dem Haupteingang einen Torbogen, und dahinter zwei Räume für die Feuerwehr.

Lange blieb die Feuerwehr nicht in diesen Räumen. Bereits im September 1848 wurde am Mühlbach, dort wo heute die Eichhalle steht, eine Remise für die Feuerwehrgeräte errichtet. Sie war 22 Schuh[6] lang, 20 Schuh breit und 14 Schuh hoch. Es gibt Hinweise darauf, dass schon 1 oder 2 Jahre vor dem Bau die Geräte in angemieteten Scheunen untergebracht waren. Aus einem Inventarverzeichnis wissen wir, dass rund 200 Feuereimer in Händen der Bürger lagen, 42 Feuereimer gehörten zur Ausrüstung der beiden Feuerspritzen, ebenfalls dazu gehör4 Feuerhaken und zwei Feuerleitern.

Feuerordnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine weitere Besonderheit der neuen Feuerordnung, die um 1838 in Kraft trat, war die Regelung, dass derjenige, der zuerst mit seinen Pferden an der Feuerspritze einspannte eine Prämie von 2 Gulden und 24 Kreuzer erhielt. Der Zweite immerhin noch 1 Gulden und 12 Kreuzer. Aus der Gemeinderechnung können wir nachvollziehen, dass die Feuerspitzen in einem relativ weiten Umkreis eingesetzt wurden. So ist am 5. Januar 1841 ein Brand in der Saline in Bad Rappenau ausgebrochen. Dann in Adersbach (1841), Obergimpern (1842), Meckesheim, Nei-denstein und Untergimpern (1844), in Waibstadt, Epfenbach und Grombach (1849). Dazu kamen natürlich noch die Brände in der eigenen Gemeinde.

Nicht immer waren die Feuerwehrleute rechtzeitig am Brandort. Im Jahre 1851 erhielten Johann Gangnuß und Johann Junker nur die Hälfte der Prämie, weil die Fuhrleute (auf dem Weg zu einem Brand in Untergimpern) nur nach Helmhof kamen - aus welchen Gründen auch immer.

Man kann sich leicht vorstellen, dass die Frage, wer denn als Erster an der Spritze einspannte, bei den Knechten und Bürgern der Stadt als Wettstreit ausgetragen wurde. Konnte man doch mit seinen Pferden beweisen, was für ein toller Wagenlenker man war. Und ohne gestraft zu werden, durfte man die höchstmögliche Geschwindigkeit fahren.

Schon damals war es üblich, dass bei einem Brand die jeweilige Gemeinde für die Hälfte der Verpflegung der Feuerwehrleute - und natürlich der Pferde - aufzukommen hatte. Die andere Hälfte hatte die Brandgemeinde zu tragen.

Im Jahre 1837 war die alte Feuerspritze, also die große, wie sie weiter oben bezeichnet wurde, technisch wohl stark erneuerungsbedürftig. Mit den Eisenwerken Billigheim wurde ein Vertrag abgeschlossen, die Hand-Pumpspritze zu einer Kugelspritze (mit einer kupfernen Windkugel mit Ventil) umzubauen. Der Aufwand betrug immerhin 314 Gulden. Eine neue Spritze konnte sich die Gemeinde nicht leisten.

Um 1850 gab es dann doch eine neue Feuerspritze, die Gemeinde hat dafür ein Darlehen von 1.200 Gulden aufgenommen. Es dürfte sich dabei um die Spritze gehandelt haben, die auch beim großen Brand 1859 zum Einsatz kam.

In einem Inventarverzeichnis des Jahres 1851[7] ist aufgeführt, dass die Gemeinde zwei Feuerspritzen, eine davon mit 200 Schläuchen und 2 Handfeuerspritzen besitzt, die in der Remise untergestellt sind. Zum Abdecken der Geräte und deren Schonung hatte man 40 Ellen Tuch gekauft. Wenigstens die Feuerspritzen mussten regelmäßig gewartet werden. Dazu hat die Stadt zwei Spritzenmeister eingestellt, die jedoch kein regelmäßiges Gehalt bezogen, sondern nach Aufwand entlohnt wurden. Pro Arbeitstag bekamen sie 1 fl. (fl. = Gulden) Sie mussten die Spritzen 4 mal pro Jahr reinigen und in brauchbarem Zustand erhalten. Zum Schmieren wurde hochwertiges Olivenöl verwendet.

Technische Probleme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Problem der Feuerspritzen war, dass diese selbstständig kein Wasser ansaugen konnten. Die Brandbekämpfung war auf die in der Nähe liegenden Brunnen angewiesen. Hatten diese zu wenig Wasser, konnte auch nicht dauernd gelöscht werden. Gerade im Bereich des 5-eckigen Turms war das schwierig - hier gab es nur einen Brunnen, so dass das Wasser von weiter hergebracht werden musste.

Lediglich die Stadt Waibstadt besaß schon 1859 eine Pumpe, mit der Wasser angesaugt werden konnte. Ein weiteres Problem kam hinzu: Die aus den Nachbargemeinden eingesetzten Pumpen hatten alle ihren eigenen Schlauchanschluss - man konnte also nicht einfach einen Schlauch der Gemeinde A an der Pumpe der Gemeinde B verwenden. Dies war zwar nicht der alleinige Grund für den großen Brandschaden, insgesamt waren die Pumpen zu schwach für einen solchen Einsatz, führte aber dazu, dass seitens der Badischen Regierung ein einheitliches Gewinde eingeführt wurde[8].

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der große Brand vom 2. auf den 3. November 1859 war dann auch die Geburtsstunde der Freiwilligen Feuerwehr in Neckarbischofsheim. Hier zeigte sich, dass mit Bürgern ohne praktische Erfahrung in der Feuerbekämpfung zwar kleine Hausbrände, aber keine Stadtbrände bekämpft werden konnten. Es war ein großes Chaos, dem man nur durch ein geordnetes Feuerwehrcorps begegnen konnte.

Mit Unterstützung des Bezirksamts wurde 1863 die Freiwillige Feuerwehr gegründet. Am 3. November wurde angezeigt, dass sich 87 Männer zum "freiwilligen Eintritt in die Feuerwache" gemeldet hätten. Die Gründung mit Statuten erfolgte dann zum 29. Dezember 1863.

Noch eine Anmerkung am Rande: Die freiwilligen Feuerwehrmänner mussten sich ihre Uniform auf eigene Kosten beschaffen.

Seit Gründung der Wehr vertrauen die Bürger auf die Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr, deren Dienst im Laufe der langen Zeit mit immer moderneren Geräten dem Schutz der Bevölkerung zugutekommt.

Feuerversicherung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den ehemaligen Stammlanden der Markgraf von Baden - Durlach wurde 1758 die erste Gebäudebrandversicherung eingeführt. Markgraf Carl Friedrich von Baden richtete eine Monopolanstalt ein. Die "Brand-Assecurations-Societät", genauer: "Badisch-durlachische Brandversicherung", wodurch "die Wohlfahrt unserer Lieben und Getreuen Unterthanen befördert" werden sollte. Keiner sollte nach einem Feuerschaden seine Existenz verlieren. Im Jahre 1803 wurde dies dann auf das gesamte, neu erstandene Großherzogtum Baden ausgedehnt.

Grundlage der Versicherung war ein Gebäudeschätzwert, der jährlich erneuert wurde und sich als Prozentbetrag je 100 Gulden Kapital berechnete. Für die Erhebung zeichnete die jeweilige Gemeinde verantwortlich, die den Betrag berechnete, einzog und an die Versicherung weiterleitete.

Bis 1960 wurde nur gegen Feuer versichert. Elementarschäden waren ausdrücklich ausgeschlossen. Dann entschied der Landtag von Baden-Württemberg per Gesetz, dass auch andere Risiken mit abgedeckt sind. Sturm, Hagel, Hochwasser und Überschwemmung waren nunmehr mitversichert, außerdem noch Schneedruck, Erdfall, Erdrutsch, Bergsturz und Lawinen, Erdbeben später auch.

Das Lied des Nachtwächters[9][Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

8 Uhr:

Hört, ihr Herrn, und laßt Euch sagen:
Unsere Glock hat acht Uhr g'schlagen.
Acht Seeln preisen Gottes Wort [10]
Bewahret Euer Feuer und Licht,
Daß der Stadt kein Schaden geschicht!
Und lobet Gott, den Herrn.

9 Uhr:

Hört, ihr Herrn, und laßt Euch sagen:
unsere Glock hat neun Uhr g'schlagen.
Neun undankbar blieben sind, [11]
Fleuch den Undank, Menschenkind.
Bewahret Euer Feuer und Licht,
Daß der Stadt kein Schaden geschicht!
Und lobet Gott, den Herrn!

10 Uhr:

Hört, ihr Herrn, und laßt Euch sagen:
Unsere Glock hat 10 Uhr g'schlagen.
Zehn Fromme waren nicht
Dort bei Sodoms Strafgericht. [12]
Bewahret Euer Feuer und Licht,
Daß der Stadt kein Schaden geschicht!
Und lobet Gott, den Herrn!

11 Uhr:

Hört, ihr Herrn, und laßt Euch sagen:
Unsere Glock hat 11 Uhr g'schlagen.
Um elf Uhr sprach der Herr das Wort:
Gehet in den Weinberg fort! [13]
Und lobet Gott den Herrn!

12 Uhr:

Hört, Ihr Herrn, und laßt Euch sagen:
Unsere Glock hat 12 Uhr g'schlagen.
Zwölf Stunden hat ein jeder Tag,
Mensch bedenk', wann d'sterben magst.
Und lobet Gott den Herrn!

1 Uhr:

Hört, Ihr Herrn, und laßt Euch sagen:
Unsere Glock hat ein Uhr g'schlagen.
Eins ist not, Herr Jesu Christ, [14]
laß dich finden, wo du bist
Und lobet Gott den Herrn!

2 Uhr:

Hört, ihr Herrn, und laß Euch sagen:
Unsere Glock hat zwei Uhr g'schlagen
Zwei Wege hat der Mensch vor sich, [15]
Herr, den schmalen führe mich!
Und lobet Gott den Herrn!

3 Uhr:

Hört, ihr Herrn, und laßt Euch sagen:
Unsere Glock hat drei Uhr g'schlagen.
Drei Personen ehren wir
In der Gottheit für und für.
Und lobet Gott den Herrn!

4 Uhr:

Hört, ihr Herrn, und laßt Euch sagen:
Unsere Glock hat vier Uhr g'schlagen.
Vierfach ist das Ackerfeld, [16]
Mensch wie ist dein Herz bestellt?
Auf, ermuntert euren Sinn,
Weil die Nacht ist nun dahin;
Gott sei Dank, der uns die Nacht
hat so väterlich bewacht.

Brände, die aus Rechnungen hervorgehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sechs Personen mussten wegen Nichterscheinen beim Brand in der Wagenbacher Mühle im Jahre 1836 jeweils 15 Kreuzer Strafe bezahlen.

Brandeinsatz bei Seiler Karl Heinrich Ritter - hessischer Teil des Helmhofs Gemeinderechnung

Im Frühjahr des Jahres 1847 brannte das Haus von Seilermeister Ritter

Im Einsatz waren: Untergimpern, Helmstadt, Waibstadt, Steinsfurt, Riechen, Bargen, Hassel-bach, Reichartshausen, Kälbertshausen, Eschelbronn Sinsheim, Hüfenhardt, Rappenau, Wollenberg (R338)

R 340: Heller Alt Bürgermeister in Bargen Entschädigung für einen Wagen, der bei dem Brand des Seilers Ritter dahier beschädigt wurde: 3 fl

Zehrung: darunter verstand man Brot und Wein aber auch Wasser und Hafer für die Pferde


R 339: Rechnung von Hirschwirth graulich

Was ich abgegeben habe für die Löschmannschaft von dem hessischen Helmhof bei dem Brand von des Seilermeisters Ritters Behausung.

Wein 14 ½ Mas a 32 kr = 7 fl 44 brod 4 Laib a 15 kr = 1 fl Neckarbischofsheim d. 28. Dbr. 1845

Geht dieses Kostenverzeichniß an den Beigeordneten Rügner aufem Helmhof die Namen der Löschmannschaft alsbald anher zu bezeichnen.

Neckarbischofsheim am 31. August 1847

Wagner

Mit dem Obmann Friedrich Haffelder waren 28 Löschmänner bei diesem Brand. Helmhof den 10. Sept. 1847

Rügner

Mit 8 fl 44 kr der Stadtkasse hier in Ausgaben

Neckarbischofsheim am 20. Sept. 1847

Das Bürgermeisteramt

Wagner

N.524

Helmhof den 10. Sept. 1847

Die anzugebene Mannschaft nach Bischofsheim bei dem Brand in Neckarbischofsheim betr. an das Gr. Bürgermeisteramt Neckarbischofsheim.

Ergebenst bezeichne ich Ihnen die Löschmannschaft bei dem Brand in Ihrer Stadt.

Sie können versichert sein, wenn nicht ihr Städtchen von uns als eine MutterStadt betrachtet und ihm Innern Gefühl der Liebe zu Ihnen und ihre Bürger in uns gewaldet hätte daß diese Zahl als Hilfsmänner nicht angekommen währen.

Es ist mir sehr leit daß es Ihnen eine Auslage verursacht hat, aber wie kann es anderst sein weil vom OberAmtmann befohlen worden daß die Hes. und Bad. Helmhöfer den ganzen Tag blei-ben müssten und von meiner Überzeugung und von jedem Beamten muß den Löschmännern das Lob ertheilt werden, daß dieselben mit glühender Liebe gearbeitet und ihre Bruderliebe bezeiget haben.

Es folgt eine Namensauflistung mit 19 Familiennamen und 28 Personen (also mehrere aus einem Haushalt).

1848 Siegelsbach Brand Gafner

1847: neue Feuerordnung 300 Exemplare - für jeden Bürger eines?

R338 für 1847 - Brände in Waibstadt; Steinsfurt und Epfenbach.


Einzelnachweise, Bemerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Neckarbischofsheimer Volksbote vom Dezember 1931
  2. Gemeinderechnung R 300
  3. 1 Simmri = 21,153 Liter; 4 Simmri also 84,6 Liter
  4. Es handelt sich hierbei um den Vorläufer der Fa. Bachert, gegründet 1748 in Dallau, die später in Bad Friedrichshall ihren Sitz hatte. 1989 wurde die Firma nach Insolvenz verkauft. Bis dorthin war sie ein anerkannter Hersteller von Feuerlöschgeräten und Fahrzeugen.
  5. vermutlich die Brunnengasse, als erste Gasse vom Stadttor her.
  6. 1 Schuh = alte Bezeichnung auch Fuß genannt ca. 30 cm
  7. Gemeinderechnung R 346 - Seite 323 ff
  8. Ministerium des Inneren, Der Landbote 10. 12 1859 Meldung aus Mannheim
  9. Aus dem Neckarbischofsheimer Volksboten vom 9. Dezember 1931. Es sind meist Geschichten, Gleichnisse und Sprüche der Bibel auf welche die Verse deuten.
  10. Die 8 Personen sind Noah und seine Frau, seine 3 Söhne und deren Frauen. 1. Mose 7-13
  11. Die 9 Undankbaren sind 9 von den 10 Aussätzigen, die Jesus heilte, von denen nur einer umkehrte und Jesu dankte. Lukas 17, 12-19
  12. keine 10 Gerechte in Sodom 1. Mos. 18,20-32
  13. Matthäus 20,7 Gehet hin in den Weinberg
  14. Lukas 10, 42
  15. Matthäus 7, 13-14
  16. Matthäus 13, 3-8