Geschichte von Helmhof
Die topographische Lage und die daraus resultierenden Besitzverhältnisse führte zu der Besonderheit, dass Helmhof über ca. 250 Jahre wie zwei Orte getrennt verwaltet wurde. Der Grund war, dass Mitten durch den Ort die Landesgrenze zwischen Baden und Hessen verlief, so gab es einen „badisch“ und einen „hessisch“ verwalteten Helmhof.
Aus frühgeschichtlichen Zeiten ist dokumentiert, dass zwischen dem Dörfchen Bischofsheim und der Stadt Wimpfen ein fast zusammenhängendes dichtes Waldgebiet bestand. Aus der Wildbannurkunde des Jahres 988, in welcher König Otto III. die Jagdrechte in den Wäldern geregelt hat, wird dieses Waldgebiet mit einer Fläche von 583 ha als „Großer Forst“ bezeichnet, der heutige „Forstwald“. Dies ist nebenbei bemerkt auch die erste und ältesten Nachricht über das Dorf Bischofsheim.

In einer Urkunde aus dem Jahre 1223, schenkte König Heinreich VII. seinen Getreuen in Wimpfen den Forst zum ewigen Besitz mit Jagdrecht in diesem Forst und der gemeinschaftlichen Nutzen.
Über Jahrhunderte gibt es keine Anzeichen für eine feste Ansiedlung. Bis heute ist der Wimpfener Forst im Besitz der Stadt Bad Wimpfen.
Aus diesen Besitzverhältnissen heraus, dass nun die Stadt Wimpfen und deren Bürger ihr Holz im Forst schlugen und abfuhren, ergab sich die Ansiedlung von entsprechendem Personal, das zur Aufsicht und Bearbeitung diente. In einer alten Forstkarte um 1700, findet sich erstmals eine Ansiedlung (heutiges Forsthaus), im Südosten des Waldes. Neben dem Försterhaus entstand auch ein Hof mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden für Förster, Holzhauer und Tagelöhner. Hier musste der Wald weichen für Gebäude und Ackerfläche.
Die Kohlenbrenner und Köhler ließen sich am äußersten Zipfel des Forsts zwischen Flinsbach und Bargen nieder. In den Aufzeichnungen wurde dieses Gebiet als Kohlhof bezeichnet und bis heute blieb der Name „Kohlhütte“ erhalten. Er erinnert daran, dass Köhler einst im Forst tätig waren, mit und ohne Erlaubnis. Noch 1731 gab es drei Kohlebrenner, die die Kohlhütte als Erblehen besaßen. Doch wurden das Kohlebrennen nur noch in Ausnahmefällen gestattet und im Jahre 1734 gänzlich verboten.
Die besondere Lage des Forsts brachte es mit sich, dass auch allerlei Elemente sich dort niederließen, die dem Wimpfener Rat recht unliebsam waren und auf städtischem Gebiet nicht geduldet wurden.
So wurde am Rande des Forsts, um 1710 im Gewann „Siegelgrund“ eine erste Ansiedlung genannt. Gegründet von Holzhauern, Tagelöhner und Kohlenbrenner die sich mit ihren Familien dort ansiedelten. Doch bald wird dieser Standort, da das Wasser nicht ausreichte, wider aufgegeben. Bereits in den Jahren 1712 und 1715 berichteten Aufzeichnungen über eine neue Ansiedlung am sonnigen Hang an der Südwestecke des Forsts. Hier war sicherlich von ausschlaggebender Bedeutung die Lage am Krebsbach. Fluss- und Bachläufe waren von alters her für Neuansiedlungen prädestinierte Orte.
Die neuen Ansiedler stellten sich mit Grund und Boden unter den Schutz der Herren von Helmstatt und waren damit nicht nur Bürger sondern auch deren Schutzverwandte geworden. Hieraus ist auch der Name Helmstatter Hof (= Helmhof) entstanden.
Für den Schutz den sie von den Herren von Helmstatt erhielten, mussten die im Jahr 6 Gulden abgeben sowie 6 Tage Frondienst ableisten.
Die zunehmende Besiedelung brachte bald Landnot mit sich. So wurde bereits am 3. Januar 1715 das „Bürgerwäldle“ mit ca. 6,4 ha, im Bereich des heutigen Steinbruchs, von der Gemeinde Bischofsheim um 220 Gulden erworben. Dieses wurde sodann von den fleißigen Menschen gerodet und zu Ackerland angelegt. In kürzester Zeit hatten sich hier 19 Familien sesshaft gemacht.

Die erste Mühle bei Helmhof wurde vom helmstattschen Bestandmüller Christian Friedrich bereits 1712, unterhalb des Kryxenbergs gelegen, errichtet. Sie hielt sich nicht lange und ging 1717 wegen Wassermangel ein.
Im gleichen Jahr errichtete ein Samuel Dürrstein weiter talabwärts gelegen eine Mühle, die bis 1896 über zehn Generationen betrieben wurde und manchen Ältern noch unter dem Namen des letzten Müllers als „Hettlersmühle“ in Erinnerung ist.
1734 werden bereits 13 einfache Häuser mit 10 Scheunen und ein größerer Hof des Hannes Masten zur Besteuerung festgestellt.
Mit dieser Ansiedlung im Bereich des Krebsbaches entstand der „badische“, von Bischofsheim verwaltete, Helmhof.
Die Ansiedlung auf dem Gebiet dass dem Forst zugehörig war, war Besitztum der Stadt Wimpfen und von dieser auch verwaltet. So war es nur selbstverständlich, dass die ersten Siedler die sich hier ansässig machten aus dem Forsthaus nach Helmhof kamen.
Dieser Ansiedlung entsprang der unter Wimpfener Verwaltung stehende, später „hessische“ Teil Helmhofs.